Wann kommt die Inflation?

Diese Frage stellt sich Ronald Peter Stöferle in seinem Webinar für Swissquote. In über einer Stunde erörtert Ronald Stöferle alle Details, welche es zum top aktuellen Thema Inflation geben könnte.

Was ist Inflation denn eigentlich?

Die Inflation beschreibt eine allgemein anhaltende Erhöhung des Preisniveaus oder anders ausgedrückt, eine Verminderung der Kaufkraft des Geldes. Der Wortstamm ist dabei Programm. Lateinisch „inflatio“, bedeutet das Aufblähen der Geldmenge. Die Preissteigerung ist die direkte Folge daraus. Zuerst steigt die Geldmenge, dann die Aktienpreise und andere Assets und zu gut der Letzt, kommt die allgemeine Preiserhöhung.

 

Große Veränderungen

Seit der großen Finanzkrise 2008 hat sich viel getan. Im großen Unterschied zu dieser letzten Krise haben dieses Mal die Staaten das Ruder in der Hand. Das Steuer wurde von den Zentralbanken an die Regierungen übergeben. Doch zudem kam es auch zu einer Verschmelzung beider. Geld- und Fiskalpolitik, ein Traumpaar wie kein anderes. Extreme Stimulation und riesige Schuldenberge, es stellt sich die Frage wer all dies bezahlen soll. Wie die Geschichte zeigt, ist es zumeist der Bürger, welcher zur Kasse gebeten wird. Für den Ausgleich des Defizits werden nicht Steuern herangezogen, sondern eben die Inflation angetrieben.

 

Warum genau jetzt?

Neben den soeben angesprochenen Veränderungen gibt es auch noch konkretere Themen, welche angesprochen werden müssen. Zum Ersten wäre zu nennen, dass das Geldmengenwachstum deutlich höher ist, als in der letzten inflationären Periode. Dies ist bei der M1 Geldmenge als auch bei der M2 Geldmenge zu beobachten. Zweitere korreliert sehr stark mit der Inflation. Als Nächstes ist anzuführen, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit durch die Coronakrise extrem stark gesunken ist. Fährt die Wirtschaft wieder hoch, wird sich das viele, neue Geld bald bemerkbar machen. Weiters, hat sich der fundamentale Umgang der Zentralbanken mit der Inflation geändert. Die neue offizielle Linie ist, dass höhere Inflation durchaus erwünscht ist. Ein weiterer Punkt ist, dass radikale Ideen wie MMT immer mehr ins Rampenlicht rücken. Die Liste der Gründe scheint kein Ende zu finden. Wie gilt es, sich somit gegen die Inflation zu wappnen?

 

Anlegen in Zeiten der Inflation

Die erste Möglichkeit, wäre eine Investition in inflationssensitive Anlagen. Hier wären zum Beispiel Edelmetalle, Rohstoffe, inflationsindexierte Anleihen, aber auch Kryptowährungen zu erwähnen. Speziell wären hier Edelmetalle und Rohstoffe hervorzuheben, da sie bei Inflation die höchste reale Rendite vorweisen. Hinzukommt, das Rohstoffe derzeit noch extrem unterbewertet sind. Es gilt, sich also vom klassischen 60/40 Portfolio in Zeiten der Inflation zu verabschieden und sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.

 

Unsere Zentralen Thesen

Zusammenfassend, kann ganz klar gesagt werden, dass die Entschuldung durch Inflation immer mehr zum Modus Operandi der Währungspolitik werden wird. Wenn die Inflation ausbleibt, werden die Verantwortlichen zu noch extremeren Maßnahmen greifen. In diesem Umfeld werden Anleihen und Aktien auf große Herausforderungen gestellt werden. Auch deswegen, wäre eine Allokation in Gold keine schlechte Idee. Es sollte natürlich zudem darauf geachtet werden, dass man allgemein breit aufgestellt ist. Dies könnte auch den Kauf von etwas Bitcoin miteinbeziehen.

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