Schrödingers US-Dollar
Die aktuelle Lage
Überall in der westlichen Welt sehen wir eine Art Rezession. Besonders in Europa und den USA. In Europa scheint es derzeit noch viel schlimmer zu sein, mit einer stärkeren Inflation und einer Energiekrise, die zu großen sozialen Unruhen und Verwerfungen führen könnte. Während die Federal Reserve die Zinssätze recht aggressiv erhöht hat, hat die EZB nicht so entschlossen gehandelt. Die US-Notenbank sendet gemischte Signale aus, von denen einige eher hawkistisch und andere eher entspannt sind. Die Geschichte lehrt uns, dass es irgendwann zu einer Kehrtwende kommen wird. Aber im Moment fängt der Markt an, der Erzählung Glauben zu schenken. Außerdem muss noch eine Menge Nachfrage vernichtet werden, bevor die Inflation deutlich zurückgehen wird. Insgesamt sollte der Schwerpunkt auf die Regierungen verlagert werden, da sie jetzt die meisten Entscheidungen über die großen staatlichen Ausgabenprogramme treffen. In Europa planen die Regierungen, in diesem Winter die Energierechnungen der Bürger zu bezahlen, und wir werden höchstwahrscheinlich noch mehr solcher Programme erleben. Diese werden das Verhalten der Bevölkerung stark beeinflussen und sind zudem sehr inflationär.
Stärke und Schwäche des US-Dollar
Die derzeitige Stärke des US-Dollar ist ein vielschichtiges Phänomen. Der US-Dollar hat sowohl gegenüber den G7-Währungen als auch gegenüber den Währungen der Entwicklungsländer erheblich an Stärke gewonnen. Während dies für die meisten Entwicklungsländer ein großes Problem darstellt, sind einige davon überhaupt nicht betroffen. Hier können wir die Dualität der US-Dollar-Stärke erkennen. Es sind die rohstoffreichen Entwicklungsländer wie Brasilien, die dem Sturm auf den US-Dollar standgehalten haben.