Rohstoffe jetzt erst recht!

Ronald Stöferle ist zu Gast bei Marc Friedrich. Sie besprechen die derzeitige Lage, der EZB sowie der US Federal Reserve. Weiters wird analysiert, wie sich Rohstoffe und der Rohstoffsektor entwickeln werden. Auch Gold, Silber und Minen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Verschlafen

Spät aber doch kündigt die EZB nun die Zinswende an. Brachiale Methoden werden nötig sein, um das die Inflation wieder aus den Köpfen der Bevölkerung zu bekommen. Gleichzeitig sollte man sich von der Idee eines freien Kapitalmarktes endgültig verabschieden. Es wird alles darangesetzt werden, die Spreads zwischen Deutschland und Italien wieder in Einklang zu bringen. Dies wird langfristig wie in Japan enden. Auch in der Eurozone wird vermutlich die Währung das Ventil sein.

 

Bewusste Zerstörung

Die große Moderation der letzten vier Dekaden ist vorüber. Die Inflation ist auf neuen Allzeithoch. Durch die hohe Verschuldung sind drastische Zinserhöhungen praktisch unmöglich. Die Federal Reserve hat der Inflation mit anderen Methoden den Kampf angesagt. Bewusste Zerstörung der Nachfrage ist die Strategie. Da eine Rezession ein deflationäres Phänomen ist, wird dies vermutlich auch einigermaßen erfolgreich funktionieren. Die Frage ist nur, wie die Bevölkerung und die Politik reagieren wird. Doch damit ein „soft landing“ zu erzielen, wird vermutlich äußerst schwer. Der Markt reagiert bereits auf diese neue Situation. Während wir von dieser Inflationswelle vermutlich bereits das Hoch gesehen haben, realisiert der Markt, dass eine Rezession vor der Tür steht. Je nachdem wie schwer diese ausfällt, werden die Zentralbanken eine Kehrtwende einleiten und der Staat wird schon wie bereits bei dem Coronacrash, mit noch größeren Finanzpaketen versuchen, jedes Loch zu stopfen. Das Risiko, das in einer solchen Situation etwas Gröberes an den Märkten zu Bruch geht, ist groß.

 

Der Rohstoffzyklus

Auch bei den Rohstoffen zeichnet sich derzeit eine Rezession ab. Alle für die Konjunktur wichtigen Rohstoffe sind in einem Abwärtstrend. Doch der allgemeine Rohstoffzyklus ist dadurch nicht gebrochen. Dieser profitiert langfristig davon, dass es von staatlicher Seite her immer schwieriger wird, neue Bergbauprojekte zu eröffnen. Zudem wurde über die letzten Jahre viel zu wenig Kapital in den Sektor investiert. ESG hat dazu definitiv einen großen Beitrag geleistet. Auch zeichnen sich Personalprobleme im Sektor ab. Das durchschnittliche Alter von vielen der Fachkräfte ist viel zu hoch. Auch wenn der Markt nun signalisiert, dass wir mehr Rohstoffe brauchen, führen alle diese Einschränkungen dazu, dass sich eine Erholung wohl erst in mehreren Jahren ankündigt.

 

Die letzte Bastion

Das Jahr 2022 war bis jetzt gekennzeichnet, von einem brutalen Bärenmarkt, großen internationalen Spannungen, hohen Zinserwartungen und einem US-Dollar, er wie eine Abrissbirne durch die Märkte fegt. Betrachtet man all dies, so hat sich Gold gut gehalten. Bei Gold wird es erst wieder spannend werden, wenn die Federal Reserve ihre Kehrtwende einleitet.

 

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