IGWT 2022 bei Macro Voices

Erik Townsend und Patrick Ceresna heißen Ronald Stöferle bei Macro Voices willkommen um die diesjährige Ausgabe des In Gold We Trust Reports und seinen fassettenreichen Inhalt zu besprechen.

Stagflation 2.0

Als das Leitmotiv des diesjährigen Reports ausgewählt wurde, war noch keinem klar, wie prominent das Thema der Stagflation zur Zeit der Veröffentlichung sein würde. Der Begriff wurde zuerst im Jahr 1965 verwendet und beschreibt eine Volkswirtschaft, in der die Wirtschaftsleistung schrumpft und die Inflation erhöht ist. Nachdem die allgemeine Definition jedoch sehr vage ist, haben wir eine eigene entworfen. Die Wirtschaft leidet laut dieser unter Stagflation, wenn das reale Wirtschaftswachstum im Jahresvergleich weniger als ein Prozent ist und die Inflation drei Prozent übersteigt.

 

Den Glanz verloren?

Gold hatte ein spektakuläres Jahr 2020, doch enttäuschte es darauf viele durch seine schlechte Performance im Jahr 2021. Viele Faktoren spielten dabei eine Rolle, ein starker Dollar, gute Aktienperformance und die Omnipräsenz von Kryptowährungen, um nur ein paar zu nennen. Nun hängt alles davon ab, ob die Zentralbanken tatsächlich die Leitzinsen drastisch erhöhen und ihr Bilanzen drastisch reduzieren. Die Anzeichen dafür stehen schlecht. Wir vermuten eine Kehrtwende frühestens im dritten Quartal dieses Jahres. Diese wäre auch der Moment, in dem Gold wieder zu glänzen beginnen sollte.

 

Inflation bald wieder vorbei!

Die Inflation ist da und das, was Paul Volcker in den 70ern tat, um sie zu bekämpfen ist wie er noch vor seinem Tod selber sage nicht mehr möglich. Massive Zinserhöhungen, welche realistisch die Inflation bekämpfen können, sind, somit nicht zu erwarten. Wir erwarten jedoch mehrere Inflationswellen. Das hoch dieser ersten Wellen könnten wir bereits gesehen haben. Doch der Druck ist weiterhin hoch. Die Sanktionen des Westens gegen Russland und der allgemeine Rückgang der Globalisierung sollten noch für viele weitere Jahre ein solides Fundament für Inflation bilden.

 

Rezession voraus?

Viele institutionelle Investoren sind noch immer fest davon überzeugt, dass eine Rezession nicht bevorsteht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur drei von den 20 historisch durchgeführten Zinserhöhungszyklen der Federal Reserve nicht in einer Rezession endeten. Und obwohl der Zyklus noch nicht einmal wirklich begonnen hat, sehen wir schon jetzt drastische Verwerfungen an den Aktien- und Anleihenmärkten. Sollte die Federal Reserve also ihren Kurs beibehalten, erwarten wir eine größere Rezession oder gar eine Depression.

 

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